Ich habe abgeschlossen und neu angefangen, habe mich nicht mehr für Nachrichten aus und über Chur interessiert, da stolperte ich heute über den Artikel im Tagesanzeiger vom 21.6.2017 und über diese Seite und lese von einer «Angstkultur», von einer «Spur der Verwüstung» durch die Personalpolitik im Amt für Kultur und ich bin schockiert und gleichzeitig froh, öffentlich zugänglich zu lesen, dass das, was mir begegnet ist, ganz offenbar ein System hat, das sich durch alle Hierarchiestufen und Abteilungen durchzieht. Was ich jetzt lese, setzt meine eigene kurze Geschichte als Angestellte im AfK in einen grossen Kontext.

Auch mir ist der im Fall Kunstmuseum eingesetzte „Supervisor“ Herr Hinnen bekannt – und zwar nicht für professionelles und fachlich zeitgemässes und angemessenes Auftreten – und auch der Mangel an funktionierenden Strukturen für den Umgang mit schwierigen Arbeitssituationen, wie auch immer genannt – Mobbing, Bossing, Verleumdung, Machtkämpfen etc. – ist mir bekannt. Eine Ombudsstelle täte der Verwaltung des Kantons Graubünden gut – aber wenn die vorhandenen Organe und Personen richtig agieren würden/entsprechende Kompetenzen und den Mut hätten, zu bewegen, was zu bewegen ist, wäre eine Ombudsstelle überflüssig. Wer sich an das Personalamt oder die Psychologische Anlaufstelle wendet, sollte darauf vertrauen dürfen, ernst genommen zu werden. Die zuständigen Personen sollten Kompetenzen haben, einzugreifen und Interesse haben, das Problem zu klären, anstatt die Personen zu entfernen, die Ungutes beim Namen nennen. Unabhängige externe Berater sollten tatsächlich unabhängig agieren, statt einem unter der Hand vermittelten Ziel des stärkeren Konfliktpartners zu dienen.

Mein Eindruck ist, dass die vielen Personalwechsel dafür sorgen, dass niemand irgendwem vertraut. Die verantwortlichen Führungspersonen haben selbst keine zuverlässigen Ansprechpartner und scheinen willkürlich nach ihrem eigenen Vorteil zu handeln, der teils daraus besteht, ihre Macht zu festigen, teils daraus, keine persönlichen Nachteile zu erfahren oder schlicht und einfach weniger Aufwand zu haben, wenn sie die leichter zu kündigende Person zur Kündigung bringen, als das Problem an der Wurzel zu greifen; die Mitarbeiter haben grösste Angst um ihre berufliche Zukunft. Vom Abteilungsleiter bis zur Praktikantin schweigen lieber alle, als gegen geschehenes Unrecht zu handeln oder zu sprechen.